Labels

Dienstag, 3. April 2018

QUICK & DIRTY: GWENNO / Le Kov

Published: 02.03.2018
Label: Pias Coop/Heavenly (Rough Trade)
Genre: Indietronic, DreamPop
Country: Cardiff, Wales



Members:
Gwenno Mererid Saunders

Es ist traurig, aber es gilt die Tatsache: Irgendwann hat mich Björk nicht mehr erreicht. Irgendwann, ich denke es war bereits 2004 mit dem Album "Medúlla", kaufte ich Björk-Alben nur noch wegen des Klangerlebnisses und der Verbundenheit zur Isländerin, aber nicht mehr, weil mich ihre Songs berührten. Vor "Medúlla" klang der verwunschene Sound von Björk wärmer und weicher -  in etwa so wie die walisische Künstlerin GWENNO auf ihrem zweiten Soloalbum "Le Kov".

Gwenno Mererid Sauners war von 2005 bis 2010 Sängerin der Band The Pipettes, die sich musikalisch an den Girlgroups der 50er- und 60er-Jahre orientierten. Als Solokünstlerin beschäftigt sich Gwenno mit noch weiter zurückliegender Geschichte. Bereits für ihr Solo-Debütalbum "Y Dydd Olaf", welches 2015 erschien, sang Gwenno auf walisisch, nun wählte sie Kornisch, eine alte keltische Sprache, die bis ins späte 18. Jahrhundert in Cornwall gesprochen wurde und heute noch von weniger als 1000 Leuten gesprochen wird, als künstlerische Ausdrucksform für ihr zweites Album "Le Kov".



Sie paart diese mystische klingende Sprache, deren Worte sie mit verführerischer Sinnlichkeit mehr haucht als singt, mit gespenstigen Synthieklängen und dockt so irgendwo zwischen BjörkJane Weaver, Sigur RosMazzy Star und Krautrock an. Das Ergebnis ist ein ziemlich eigen-, aber auch einzigartiger Soundkosmos, der den aufmerksamen Zuhörer unweigerlich gefangen nimmt, weil es so viel zu entdecken gibt.



Im Gegensatz zu den neueren Björk-Werken bleibt "Le Kov" (Übersetzt: "Ort der Erinnerung") aber trotz aller Klangexperimente in erster Linie Popmusik, nicht ganz einfach zu konsumieren, dafür aber sehr nachhaltig und immer sehr gefühlsbetont.

Als Einstiegssongs in dieses magische Album empfehle ich das schwelgerische "Hi a Skoellyas Liv a Dhagrow", das hypnotische "Eus Keus? und das poppige "Tir Ha Mor". Dream on!

Tracklist:
01 Hi a Skoellyas Liv a Dhagrow
02 Tir Ha Mor
03 Herdhya
04 Eus Keus?
05 Jynn-amontya
06 Den Heb Taves
07 Daromres y'n Howl
08 Aremorika
09 Hunros
10 Koweth Ker

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen