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Montag, 27. März 2017

QUICK & DIRTY: THE JESUS AND MARY CHAIN / Damage and Joy

Published: 24.03.2017
Label: Rykodisc
Genre: NoiseRock, IndieRock
Country: East Kilbride, Scotland



Members:
Jim & William Reed, Brian Young, Phil King
GuestVocals: Sky Ferreirra


Wer kenn es nicht das Gefühl, das einen übermannt, wenn man etwas plötzlich wiederfindet und man erst dann merkt, wie schmerzlich man es vermisst hat. UND WAS HAB ICH DIESE BRÜDER REID VERMISST!

1998 gab es mit "Munki" das letzte - eher ein schwachbrüstiges - Lebenszeichen in Albumform. Seit 2007 gab man für Liveauftritte zwar ein Comeback bekannt, aber außer ein paar Konzerten, die man unter Rentenversorgung abspeichern konnte, gab es keinen wirklichen Anhaltspunkt dafür, dass die beiden in Hassliebe verbundenen und durch den Ozean getrennten Brüder Jim und William noch einmal ein neues Werk fabrizieren würden. Ja, 2008 gab es auf dem TV-Soundtrack von Heroes den Song "All Things Must Pass", der sich jetzt auch auf dem neuen Album befindet, aber mit mehr konnte man eigentlich nicht rechnen.

Jetzt steht beim örtlichen Plattendealer in der NoiseRock-Sparte tatsächlich wieder ein neues Album von THE JESUS AND MARY CHAIN. Die erste Veröffentlichung daraus, "Amputation", war sehr vielversprechend und auch die Kritiken in zahlreichen Musikfachmagazinen noch vor der regulären Veröffentlichung von "Damage and Joy" liesen den Schluss zu, dass es sich nicht um ein gruseliges, die Diskografie der Band merklich in der Qualität drückendes Werk handeln würde.



Die Vorfreude war also groß, aber was ich NIE erwartet hätte ist, dass beim ersten Anhören des Albums, die Pickel wieder anfingen zu spriesen, mein spärliches Haar wieder erblühte, mein Oberkörper wieder Form annahm und Glückshormone meinen Körper durchfluteten. Bestimmt stürmt gleich meine Mutter ins Zimmer, tobt wegen der lauten Musik und droht mich rauszuwerfen, wenn ich nicht sofort das Zimmer aufräume!

Den bösen misantrophischen Schotten ist geglückt, was die gesamte verfluchte Kosmetikindustrie schon oft versprochen, aber noch nie gehalten hat. Echtes Psychocandy! "Damage and Joy", übersetzt so viel wie Schadenfreude, ist eine Frischzellenkur und dies, obwohl das Rezept auf eine uralte, längst bekannte und zum Teil vergessene Formel zugreift: Hymnische Melodien mit bitterbösen Texten, verpackt in krawalligen Feedbacklärm! Vorwärts in die Vergangenheit!

Highlights: Always Sad, The Two Of Us, Los Feliz (Blues And Greens), Mood Rider,
Black And Blues



Tracklist:
01 Amputation
02 War On Peace
03 All Things Pass
04 Always Sad
05 Song For A Secret
06 The Two Of Us
07 Los Feliz (Blues And Greens)
08 Mood Rider
09 Presidici (Et Chapaquiditch)
10 Get On Home
11 Facing Up To The Facts
12 Simian Split
13 Black And Blues
14 Can't Stop The Rock

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