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Mittwoch, 8. Februar 2017

DANGER MOUSE & SPARKLEHORSE / Dark Night of the Soul

HERZPLATTENREMEBER THAT OLD SHIT
Kategorie: IndieRock, AlternativeRock, IndiePop, ArtRock
Veröffentlichung: 2010

 

Wie sagte es Jim Morrison so treffend "We can only open the doors, but we can't drag people through". Danger Mouse, Musikproduzent, Musiker und DJ aus New York tat sich 2008 mit der Alternative-Folk-Band Sparklehorse zusammen und öffnet ganz ganz weit die Türen. Alle Menschen, die Musik lieben, die Musik fühlen können, und eben jene, die gewillt sind durch die offene Tür zu treten, werden eingeladen in den hochemotionalen Musikkosmos von Mark Linkous und Danger Mouse (Gnarls Barkley).

Fertiggestellt wurde dieses Über-Album bereits im Frühjahr 2009, aber wegen unzähliger Urheberrechtsverstrickungen und vielleicht auch in mangelnder Erkenntnis der Plattenfirma, was für ein großartiges Kunstwerk ihnen da ins Haus schneite, dauerte es über ein Jahr, bis "Dark Night of the Soul" am 12. Juli 2010 veröffentlicht wurde. Tragischerweise war Sparklehorse Singer- u. Songwriter Mark Linkous da bereits der dunklen Seite erlegen. Er erschoss sich am 6. März 2010 im Alter von 47 Jahren.

"The Dark Night of the Soul" bezieht sich auf ein Gedicht aus dem 17. Jahrhundert. Der spanische Mystiker Juan de la Cruz bezeichnet als "Dark Night of the Soul" den Punkt in einem frommen Leben, in dem der Gläubige nicht in der Lage ist, sich mit der Beziehung zu Gott zu versöhnen, er muss schmerzhafte Schritte ergreifen, um sich zu läutern.



Der Titel könnte nicht passender gewählt sein, denn das Album, an dem eine wahrlich exquisite Gästeschar [Julian Casablancas (The Strokes), The Flaming Lips, James Mercer (The Shins), Jason Lytle (Grandaddy), Gruff Rhys (Super Fury Animals), Vic Chesnutt*, Black Francis (Pixies), Iggy Pop, Suzanne Vega und Nina Persson (Cardigans)] mithalf, offenbart Leiden und Leidenschaft, Sehnsucht und Melancholie, kunstvolle Klanggebilde, ummantelte Melodien und Arrangements von ergreifender Intensität. Musik, die unter die Haut geht.

*Nahm sich nach schwerer Krankheit im Dezember 2009 im Alter von 45 Jahren das Leben.

Tracklist:

01 Revenge featuring The Flaming Lips
Der zentrale Song des Albums. Dunkel. Voller Schmerz, voller Verzweiflung, aber auch Wut. Wayne Coyne singt eindringlich wie nie zuvor und auch später nie mehr.

02 Just War featuring Gruff Rhys
Ein holpriger Beat mit Sixties- und Beatles-Flair, dezente Keys und ein großer Refrain. "You said it wouldn't hurt".



03 Jaykub featuring Jason Lytle:
Folk-Pop mit flirrenden eingebetteten Nebengeräuschen über "wahrer" Helden.

04 Little Girl featuring Julian Casablancas
Klingt wie ein "Strokes-Song" mit etwas anderen Mitteln. Sehnsuchtsvoll und mit herrlich schrägen Instrumentalpassagen. Armes gefoltertes, verdrehtes kleines Mädchen.



05 Angel's Harp featuring Black Francis
Rockiger Bluessong, der mit Disonanzen spielt und diesem ansonsten tieftraurigen Album eine bedrohliche Seite verleiht.

06 Pain featuring Iggy Pop
Zusammen mit dem vorherigen Song die einzigen echten Rocknummern des Albums. Alle Stooges-Fans werden den Song lieben und alle Iggy Fans natürlich auch. Das besondere sind die im programmierten Chaos durchklingenden Harfenklänge aus einem Mellotron. Schmerz lass nach!

07 Star Eyes (I Can't Catch It) featuring David Lynch
Atmosphärischer Klang- und Knisterkosmos für sternenreiche Nächte. Und die Glöckchen klingeln ...

08 Everytime I'm with You featuring Jason Lytle
Im langsamen Walzertakt schlurfen die Synthesizer, der Alkohol fließt, die Nacht wird zum Tag und es ist gut so.



09 Insane Lullaby featuring James Mercer
Noisiger Gitarrenpop, mit Geigen und jeder Menge elektronischem Gefrickel.

10 Daddy's Gone featuring Nina Persson
Eine akustische Gitarre führt die elektrische durch einen Traum voller Geigen, elektronischem Pfeifen und der sanften Stimme der aparten Schwedin.



11 The Man Who Played God featuring Suzanne Vega
Altmeisterin Suzanne Vega macht es noch gefühlvoller als Nina Persson - sie haucht die Lyrics die Hoffnung und Trost spenden.

12 Grim Augury featuring Vic Chesnutt
Intensiv, berührend, wunderschön. Ein trauriges grimmiges Lied.



13 Dark Night of the Soul featuring David Lynch
Filmmusik für Werke von Tarantino, Altman oder eben David Lynch.


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